Locarno Film Festival
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6. - 16. August 2025: Das wichtigste Filmfestival der Schweiz

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Filmfestival Biel
Filmfestival Biel

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17. - 21. September 2025: Interfilm unterstützt die Untertitelung von Filmen durch den Fonds Célestine.

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Filmfestival Fribourg
Filmfestival Fribourg

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20. - 29. März 2026:  Filme aus der ganzen Welt.

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Human Rights Film Festival Zürich
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Interfilm Schweiz unterstützt das Festival

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VISIONS DU REEL NYON
VISIONS DU REEL NYON

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17. - 26. April 2026: Internationale Dokumentarfilme

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International interchurch film organisation

INTERFILM, die Internationale Kirchliche Filmorganisation, ist das internationale Netzwerk für den Dialog zwischen Kirche und Film.

KIRCHENKINO EVENTS

Regional

23.05.2025

Horton hört ein Hu, 2008

Reformierte Kiche, Gmündenstrasse, 3457 Sumiswald | 19.30 h
27.05.2025

Flee, 2021

Kipferhaus, Dorfstrasse 9, 3032 Hinterkappelen, 1. Stock | 19.30 h
29.05.2025

Wir Erben, 2024

Engelhaus Chlyne Twann, 2513 Twann | 19.45 h
29.06.2025

Fremont

Kipferhaus, Dorfstrasse 9, 3032 Hinterkappelen, 1. Stock | 19.30 h

Interfilm Schweiz

17.11.2025

Né à Belfond – Versteckt geboren, 2024

Interfilmkino mit Gespräch mit der Regisseurin Christa Miranda, Uni Bern | 13.30 h

Interview mit Claude Ruey, dem ehemaligen Präsidenten des Visions du Réel Nyon

Anlässlich der 56. Ausgabe des Internationalen Dokumentarfilmfestivals von Nyon, Visions du Réel. (4.-13. April 2025) hat Mohammad Rezaeian, Vorstandsmitglied von Interfilm-Schweiz und Jurymitglied der interreligiösen Jury mit Claude Ruey, dem ehemaligen Präsidenten des Festivals, ein Interview geführt:

Rezaeian: „Herr Ruey, Sie haben in Ihrer Karriere als Jurist, Politiker und Kulturförderer viele Rollen eingenommen. Was hat Sie dazu inspiriert, sich in so unterschiedlichen Feldern zu engagieren, und wie verbinden Sie diese verschiedenen Bereiche miteinander?“
Ruey: “Da ich in eine sozial, geistig und politisch engagierte Familie hineingeboren wurde, war es ganz natürlich, dass ich mich für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben interessierte. Die öffentlichen Angelegenheiten haben mich schon immer fasziniert und tun es noch immer. Juristische Ausbildung, politisches Handeln und kulturelles Engagement scheinen mir Bereiche zu sein, die sich gegenseitig ergänzen können, da sie alle am Aufbau einer gerechteren und kohärenteren Gesellschaft beteiligt sind.”

Rezaeian: „Während Ihrer langjährigen Amtszeit als Präsident des Visions du Réel Festivals haben Sie zahlreiche Herausforderungen gemeistert und Erfolgsmomente erlebt. An welche Erlebnisse und Projekte denken Sie besonders gerne zurück?“
Ruey: “Meine erste Erinnerung an Visions du Réel ist das Gründungsjahr 1969. Ich war damals 20 Jahre alt; ich war ein freiwilliger Fahrer und holte die Filmemacher vom Genfer Flughafen ab. Später wurde ich dann Vorstandsmitglied und anschliessend zehn Jahre lang Präsident. Die Herausforderung, der wir uns stellten, bestand darin, das Festival in seiner Region zu verwurzeln und es gleichzeitig immer internationaler zu machen. Dies gelang erfolgreich, da wir unser Publikum im Laufe der Jahre mehr als verdoppelt haben.”

Rezaeian: „Dokumentarfilme eröffnen oft einzigartige Perspektiven auf gesellschaftliche Themen. Wie sehen Sie die Rolle des Films – speziell im Rahmen von Visions du Réel – als Instrument zur Förderung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs in der Schweiz?“
Ruey: “Wie unser ehemaliger künstlerischer Leiter Luciano Barisone sagte, kann das Realkino, anders als das Spielfilmkino, die Personen nicht betrügen. Es sind ihr Leben, ihre Umstände, die auf der Leinwand dargestellt werden; diese Personen spielen keine Charakterrolle. Das bedeutet, dass ein Dokumentarfilm sowohl mit Respekt vor den Personen als auch mit Respekt vor dem Zuschauer erfolgen muss. Der Dokumentarfilm öffnet Fenster zum anderen, zum Unbekannten, dies schafft Möglichkeiten für einen konstruktiven Dialog und Austausch zwischen Zuschauern unterschiedlicher Herkunft.”

Rezaeian: „Als Jurist und ehemaliger Politiker haben Sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt stets im Blick. Inwiefern prägen Ihre juristischen und politischen Erfahrungen Ihren Ansatz, Integration und interkulturellen Austausch in der Schweizer Gesellschaft zu fördern?“
Ruey: “Der soziale Zusammenhalt ist äusserst wichtig. In einer Zeit, in der die Dinge zu zerfallen scheinen, ist es umso notwendiger, dafür zu sorgen, dass der Dialog zwischen Menschen, Völkern und Ländern aufrechterhalten wird. Und dem interkulturellen Dialog kommt in dieser Hinsicht eine besondere Rolle zu. Dies scheint mir unerlässlich, wenn man in der Lage sein will, in einer Gesellschaft zusammenzuleben.”

Rezaeian: „Das Festival zeichnet sich durch eine interreligiöse Jury und Initiativen zum interkulturellen Austausch aus. Wie wichtig ist Ihnen persönlich der interreligiöse Dialog, und welche Impulse können solche Begegnungen für eine pluralistische Gesellschaft liefern?“
Ruey: “Als Christ glaube ich an die Offenheit gegenüber dem anderen. Der interkulturelle und interreligiöse Dialog ist unerlässlich, wenn wir nicht dem Kommunitarismus nachgeben wollen. Es geht nicht darum, die Unterschiede auszulöschen, sondern sie zu verstehen und uns durch die Förderung von Begegnungen an unseren Verschiedenheiten zu bereichern.”

Rezaeian: „Während Ihrer Tätigkeit im Nationalrat und als Parteipräsident haben Sie politische Entscheidungen massgeblich beeinflusst. Wie haben diese Erfahrungen Ihr Engagement im kulturellen Bereich und insbesondere Ihre Arbeit mit Visions du Réel geprägt?“
Ruey: “Da ich in der Schweiz lebe, wo eine Demokratie praktiziert wird, die alle Seiten respektiert, war ich immer der Meinung, dass man seinen Standpunkt stark vertreten können muss, dies aber auf der Suche nach Lösungen tun sollte, die es allen ermöglichen, sich zu entfalten. Wie es in der Rede der Regierung meines Kantons an die Eingebürgerten heisst, kann die Debatte hart sein, das spielt keine Rolle, solange sie klar und fair ist. Bei einem Festival wie dem unseren geht es darum, die Äusserung völlig unterschiedlicher Standpunkte zu ermöglichen, ohne jegliche Zensur auszuüben, sondern in dem Bewusstsein, dass aus dieser Konfrontation eine gemeinsame Bereicherung entstehen kann.”

Rezaeian: „Die Kulturlandschaft steht vor vielfältigen Herausforderungen – von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bis hin zu gesellschaftlichen Veränderungen. Welche aktuellen Herausforderungen sehen Sie, und wie kann ein Festival wie Visions du Réel dazu beitragen, diese anzugehen?“
Ruey: “Wir leben in einer Zeit der Abschottung, des Egoismus und des Wiederauflebens von Nationalismen; dies macht das Schaffen, den Austausch und die kulturelle Vielfalt umso notwendiger. Ein Festival wie Visions du Réel kann einen Raum für kritische Reflexion und menschliche Begegnungen bieten, der es ermöglicht, gegen diese schädlichen Tendenzen anzukämpfen.”

Rezaeian: „Sie engagieren sich auch auf internationaler Ebene, beispielsweise in Projekten zur Unterstützung ukrainischer Integration in der Schweiz. Wie wichtig ist Ihnen die internationale Kooperation im kulturellen und politischen Diskurs, und welche Chancen sehen Sie darin für die Zukunft?“
Ruey: “In einer Zeit grosser Konflikte ist es umso notwendiger, alles zu pflegen, was Menschen zusammenbringt und denjenigen hilft, die leiden. Die grossen Herausforderungen - Migration, Klima, Frieden - überschreiten die Grenzen. Die Kultur ist ein möglicher Boden der Verständigung, eine gemeinsame Sprache. Die internationale Zusammenarbeit, die die Begegnung und das Verständnis für den anderen ermöglicht, wird immer unverzichtbarer, gerade jetzt, wo manche versuchen, sie zu zerstören.”

Rezaeian: „Wie stellen Sie sich die Zukunft von Visions du Réel vor, und welche Rolle könnte das Festival künftig in der Förderung eines offenen, interkulturellen und interreligiösen Dialogs in der Schweiz spielen?“
Ruey: “Visions du Réel ist in den letzten Jahren stark gewachsen; es ist immer mehr zu einem Ort des Austauschs, der Freiheit und des Dialogs geworden. Der interreligiöse Dialog ist ein Teil davon. Das ist äusserst erfreulich; ich kann für die Zukunft des Festivals nur optimistisch sein.”

Rezaeian: „Abschliessend: Welche Botschaft oder welchen Rat möchten Sie jungen Kulturschaffenden und politischen Akteuren mit auf den Weg geben, die sich für den Dialog der Kulturen und eine offene Gesellschaft engagieren möchten?“
Ruey: "Ich werde ihnen sagen: Wie auch immer die Umstände sein mögen, habt keine Angst, bewahrt euch die Hoffnung und den Optimismus. Beim diesjährigen ökumenischen Gottesdienst bei Visions du Réel wurde Etty Hillesum zitiert, die junge Jüdin, die 1943 in Auschwitz starb und in ihren Schriften nie den Glauben an das Leben verloren hat. Sie schrieb unter anderem: „Selbst unter den absurdesten Umständen muss man in der Lage sein, seine Integrität zu bewahren und dem Tiefsten in einem selbst treu zu bleiben." Dieser Botschaft sollte man folgen."

Rezaeian: Ich danke Ihnen für das Interview.
(übersetzt aus dem Französischen)
 

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